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Schulhunde der Waldschule

Schulhunde der Waldschule

Integration der Schulhunde in unser Schulkonzept

Lernprobleme, Verhaltensauffälligkeiten und psychosomatische Leiden von Grundschulkindern sind die Konsequenz einer gesellschaftlichen Entwicklung. Wir als Schule sind dazu aufgefordert, neue Konzepte und Ideen zu entwickeln und aufzugreifen, um allen Schülern gerecht zu werden. Die „Tiergestützte Pädagogik“ stellt hier eine besonders gute Möglichkeit dar, dieser Problematik gegenüberzutreten.

Die Schulgemeinde der Waldschule Tempelsee hat sich daraufhin dazu entschlossen, „Schulhunde“ in ihr Schulkonzept zu integrieren.

Aktuelle Studien haben ergeben, dass die regelmäßige Anwesenheit eines „Schulhundes“ erstaunliche Veränderungen bei den Schülern bewirkt. So zeigen sich erhebliche Verbesserungen in der Wahrnehmung, der Emotionalität, dem Sozialverhalten, dem Lern- und Arbeitsverhalten sowie der Motorik. Durch die Integration eines Hundes in den schulischen Alltag, besuchen Schüler lieber die Schule, es werden soziale Kontakte gefördert (bzw. sozialer Ausgrenzung entgegengewirkt) und Lern- sowie Verhaltensauffälligkeiten reduziert.

Seit 2021 unterstützt Pelle auf 4 Pfoten das Kollegium der Waldschule Tempelsee. Schnell wurde uns klar, dass Pelle Unterstützung braucht und somit kam Eddie 2022 als Verstärkung hinzu.

Pelle

Man nennt mich Pelle, so wie die Wurstpelle, bloß die Wurst hab ich schon gegessen. Ich bin ein Mischlingshund aus Portugal und seit 2020 bei meinem Frauchen Frau Stahlhut. Mich bringt so schnell nichts aus der Ruhe.

Ich liebe es auf leere Stühle zu klettern, das freut die Kinder immer sehr! So lockere ich oft den Unterricht auf.

Gerne schaue ich auch mal mit in die Hefte – Partnerarbeit mit mir ist möglich.

Manchmal schleiche ich mich auch von hinten auf einen Stuhl und schwups ist der Stuhl mir! Die Kinder arbeiten dann im Stehen weiter, nur damit ich da bleibe!

Wenn die Kinder vorlesen, lege ich mich nebendran. Das gibt ihnen Sicherheit. Wenn sie nervös sind, stellen sie sich vor, nur mir vorzulesen. Schließlich zeige ich keine Ungeduld und verbessere sie auch nicht.

Ich stärke das Selbstbewusstsein und lasse mich gerne von Kindern führen.

Im Erzählkreis darf jedes Kind, das etwas erzählt hat, mir ein Leckerli in meinem Schnuffelteppich verstecken. Ich warte geduldig, bis alle erzählt haben. Dann darf ich in die Mitte und mein Schnuffelerlebnis beginnt – Yippie!

Eddie

Wuff! Jetzt lass mich auch mal etwas schreiben! Mich ruft man „Eddie“ und ich esse meine Wurst mit Pelle! Ich bin ein blonder Labrador und seit 2020 bei meinem Frauchen Frau Druckenbrod. Jeder, der kommt, wird von mir freudig begrüßt.

Ich bin einfach der geduldigste Zuhörer des Universums! Ich liebe es, wenn mir Kinder etwas vorlesen.

Hast du mal Probleme in Mathe, helfe ich dir aus der Patsche! Durch meine Anwesenheit sende ich dir Selbstvertrauen und Mut.

Wenn ich im Klassenraum liege, sind die Kinder automatisch leiser (und konzentrierter), denn ich höre schließlich viel besser als sie. Außerdem halten sie Ordnung, denn ich als Labrador habe alles zum Fressen gern, das auf dem Boden liegt (auch Radiergummis).

Auch im Deutschunterricht motiviere ich die Kinder, indem ich für sie am Rad drehe.

In meiner Pause bin ich am liebsten mit Pelle im Biberbach. Ab geht’s ins Wasser!

Schulhund, was ist das eigentlich?

Ein Schulhund ist der Begleiter einer Lehrkraft in der Schule. Als „Pädagoge auf vier Pfoten“ unterstützt er die unterrichtliche Arbeit. Die Arbeit findet immer im Schulhundteam (Lehrkraft – Hund) statt.

Warum arbeiten wir mit Schulhunden?

Positive Auswirkungen durch die Arbeit mit Schulhunden:

  • Kinder haben mehr Freude an der Schule
  • Hunde bauen Vertrauen auf und geben Sicherheit
  • Stress und Ängste werden reduziert
  • Hunde dienen als Bewegungsmotivator
  • Sie fördern der Wahrnehmung (Lautstärke, Verhalten, Körpersprache, …)
  • Soziale Kompetenzen werden geschult (schnellere Integration in eine Gruppe, weniger Konfliktsituationen, Empathiefähigkeit, Rücksichtnahme, Verantwortung, …)

Wie wird man Schulhund?

Schulhund wird man nicht einfach so! Dafür braucht es ein ausgeglichenes, stressresistentes und freundliches Wesen und einen guten Grundgehorsam. Außerdem muss die Lehrkraft umfangreich in der Hundesprache und der tiergestützten Pädagogik geschult sein. Hinzu kommen noch einige Genehmigungen, die eingeholt werden müssen (u. a. Schulkonferenz, Schulamt, Veterinäramt und Gebäudemanagement).

Die Kosten für die Ausbildung der Schulhunde hat zu einem großen Teil der Förderverein der Waldschule Tempelsee e.V. übernommen. Hierfür sind wir sehr dankbar.